Laute Geräusche, fremde Menschen, unruhige Kinder, ein Tierarztbesuch oder eine Autofahrt – Katzen können durch die verschiedensten Auslöser in Stress geraten. Dabei zeigen sie oft sehr unterschiedliche Verhaltensweisen, wenn sie gestresst sind. So kann Rückzug, Verstecken, vermehrtes Schlafen, Unruhe und sogar Aggressivität ein Anzeichen für Stress sein. Doch woran erkennst du, ob deine Samtpfote gerade gestresst oder eigentlich rollig ist? Und wie kannst du deiner gestressten Katze zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit verhelfen? Wir geben dir einen Überblick, damit du in der nächsten Situation weißt, was deiner Katze helfen kann.
Ist meine Katze rollig?
Die Rolligkeit ist ein natürlicher Vorgang im Zyklus einer geschlechtsreifen Katze und tritt immer dann ein, wenn sie empfängnisbereit ist. Das ist also der Zeitpunkt, zu dem die Kätzin aufnahmebereit ist und einen Kater für den Deckakt sucht. Jede Katze ist anders und so unterscheiden sich auch die Anzeichen der Rolligkeit von Katze zu Katze. Fast immer ist diese Phase jedoch geprägt von lautem Miauen, das regelrecht zu einem Katzenjammer werden kann. Unerfahrene Tierhalter*innen haben oft die Befürchtung, dass das Tier starke Schmerzen hat, was jedoch bei einer normalen Rolligkeit ist das jedoch nicht der Fall. Trotzdem solltest du im Zweifelsfall immer zum Tierarzt bzw. zur Tierärztin gehen.
Neben dem Miauen, zeigen sie außerdem unterschiedlichste Verhaltensweisen wie Unruhe, ständiger Wunsch nach draußen zu gehen, umherrollen auf dem Boden und unsauberes Verhalten. Einige Katzen werden anhänglicher und suchen vermehrt Nähe, während andere aggressiv oder scheu werden.
Um deine Katze zu beruhigen, ist es wichtig, den Grund für ihren Stress herauszufinden. Beobachte sie genau und achte darauf, wann das gestresste Verhalten auftritt und in welchem Zusammenhang. Auch dein eigenes Verhalten kann sich auf die Katze auswirken, daher solltest du auch dein Stresslevel im Auge behalten. Wenn du den Grund für den Stress nicht identifizieren kannst, kann ein Stresstagebuch nützlich sein. Im Zweifelsfall solltest du jedoch immer eine*n Tierärztin aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Die Dauer der Rolligkeit hängt von verschiedenen Faktoren wie der Rasse und dem individuellen Tier ab. In der Regel dauert diese Phase jedoch etwa fünf bis zehn Tage. Du kannst erkennen, dass die Rolligkeit deiner Katze vorbei ist, wenn sich die oben beschriebenen Verhaltensweisen langsam abschwächen und dein Tier schließlich wieder ganz das alte ist.
So kannst du deine Katze beruhigen
Neben der Rolligkeit, sind Veränderungen der Hauptauslöser für Stress bei Katzen. Futter- und Ortswechsel oder auch neue Mitbewohner, ob menschlich oder tierisch, erhöhen ihr Stresslevel, denn sie sind absolute Gewohnheitstiere. Besonders Umzüge und Renovierungen belasten deine Katze. Es gibt viele Möglichkeiten, um deine gestresste Katze in solchen Phasen zu beruhigen. Einige einfache Tipps und Tricks sind zum Beispiel:
Rückzugsort schaffen: Ein wichtiger Faktor ist ein Rückzugsort für deine Mieze, denn nur so kann sie sich wirklich erholen und geborgen fühlen. Viele Katzen mögen es, sich auf ihrem Kratzbaum zu verstecken und das Zimmer zu beobachten. Egal ob Körbchen, Höhle oder Liegeplatz auf dem Kratzbaum - Deine Katze braucht einen Platz, an dem sie sich zurückziehen kann, besonders wenn Gäste da sind. Auch das Katzenklo sollte an einem ruhigen Ort platziert werden, zum Beispiel in einer Nische oder Ecke, damit deine Katze ungestört ihr Geschäft erledigen kann. Wenn du mehrere Katzen hast, ist es wichtig, dass jede Katze einen eigenen Fress- und Trinknapf hat, um aggressives Verhalten zu vermeiden.
Spiel und Beschäftigung: Nach ihrer Ruhezeit freut sich deine Katze darüber, gemeinsam mit dir zu spielen. Insbesondere für Wohnungskatzen ist es äußerst wichtig, dass sie beschäftigt werden, denn das sorgt langfristig dafür, dass sie eine ausgeglichene und glückliche Katze ist und bleibt.
Gemeinsame Rituale pflegen: Nichts schafft eine intensivere Verbindung zwischen dir und deiner Katze, als im Alltag gemeinsame Rituale zu pflegen und besondere Momente miteinander zu teilen. Es sorgt gleichzeitig für eine gesunde Routine, die Ruhe und Gelassenheit in das Leben deines Lieblings bringt.
Schmusen: Nicht nur uns Menschen, sondern auch Katzen macht das Schmusen glücklich. Körperliche Nähe und Streicheleinheiten sorgen für ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit und lassen deine Katze entspannt den Moment genießen. Es stärkt zudem die Bindunge zwischen dir und deinem Tier.
Natürliche Anti-Stress-Mittel: Katzen, die unter vermehrtem Stress leiden oder sehr ängstlich sind, können natürliche Beruhigungsmittel wie der Wohlfühlmix von noms+ mit Baldrian, Johanneskraut und Passionsblume helfen. Besonders für Stresssituationen wie Silvester, Arztbesuche und Autofahrten ist dieser ideal geeignet und sorgt bei deiner Samtpfote für mehr Ausgeglichenheit und Ruhe.
Beruhigende Düfte: Katzen reagieren sehr sensibel auf Gerüche. Duftöle oder spezielle Duftkissen mit Baldrian, Lavendel und Melisse können beruhigend auf deine Samtpfote wirken. Allerdings sollten diese nur sehr vorsichtig dosiert verwendet werden.
Wichtig ist, dass du immer die Ursache für den Stress deiner Katze herausfindest und versuchst, diese zu beseitigen oder zu minimieren. Sollte keiner dieser Tipps helfen oder bist du dir unsicher woher der Stress kommen könnte, solltest du immer eine*n Tierärztin oder Tierverhaltensberater*in aufsuchen, um professionelle Unterstützung zu erhalten.